Der Bariton Ejnar Čolak, geboren 1997 in Zenica, Bosnien, studiert seit 2019 Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in der Klasse von Frau Laura Aikin. Im Frühjahr 2024 schloss er sein Bachelorstudium mit Auszeichnung ab und begann im Oktober desselben Jahres das Masterstudium im
Fachbereich Vokalperformance, weiterhin in der Klasse von Aikin. Die Liedklasse besucht er bei Florian Boesch, die Opernklasse bei Christoph Ulrich Meier und Roland Schwab. Zuvor absolvierte er sein erstes Bachelorstudium in Gesang und Gesangspädagogik an der Musikakademie Sarajevo bei Frau Adema Pljevljak-Krehić. Im Rahmen eines Erasmus-Austauschprogramms verbrachte er zwei Semester in Vigo, Spanien, wo er in der Klasse von Teresa Novoa unterrichtet wurde.
Ejnar Čolak war bereits in mehreren bedeutenden Opernproduktionen und Konzerten in führenden Rollen zu erleben. Im Juli 2024 gab er sein Rollendebüt als Leporello in Mozarts Don Giovanni in der ersten Ausgabe des Wiener Opernsommers – einer Open-Air-Produktion vor dem Schloss Belvedere in Wien, begleitet vom Wiener Kammerorchester unter der musikalischen Leitung von Joji Hattori und inszeniert von Dominik Am Zehnhoff-Söns.
Er wurde erneut zum Wiener Opernsommer 2025 eingeladen und übernahm die Rolle des Barone Douphol in Verdis La Traviata unter der selben künstlerischen Leitung.
Im Oktober 2024 debütierte er als Tarquinius in Brittens The Rape of Lucretia unter der musikalischen Leitung von Klaus Simon und der Regie von Joachim Rathke.
Darauf folgend sang er die Rolle des Vaters in Humperdincks Hänsel und Gretel im Congress Center Villach und im Konzerthaus Klagenfurt in einem szenischen Stück von Dominik Am Zehnhoff-Söns.
Im Frühjahr 2025 startete er eine Tournee mit der Produktion "Opera Re-told" des Schauspielers und Regisseurs Frederick Böhle, in der er Guglielmo in einer gekürzten Version von Mozarts Così fan tutte verkörpert, begleitet vom Tonkünstler Orchester NÖ und dirigiert von Jakob Lehmann. Die Tournee führte ihn bereits ins Congress Center Baden, Stadttheater Wiener Neustadt und Festspielhaus St. Pölten. Sie wird im April 2026 im Brucknerhaus Linz und im Auditorium Grafenegg fortgesetzt.
Das vollständige Rollendebüt als Guglielmo wird er im März 2026 in der großen Universitätsproduktion der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien geben – im Schlosstheater Schönbrunn in einer Inszenierung von Roland Schwab, musikalisch geleitet von Christoph Meier.
Im Oktober 2025 übernimmt Čolak außerdem die Titelrolle des Figaro in Rossinis Il barbiere di Siviglia in Augsburg unter der musikalischen Gestaltung von Justin Pambianchi.
Auch im Konzertbereich ist der bosnische Bariton sehr aktiv. Besonders hervorzuheben ist sein Debüt im Konzerthaus Freiburg im Rahmen der Konzerttournee "Dixit", einem Gedenkkonzert an das Massaker von Srebrenica unter der Leitung von Bernhard Schmidt. Dort wurden Händels Dixit Dominus sowie Dixit Dominus – In the Name of God von Thomas Jennefelt zu Ehren der "Frauen in Schwarz" aufgeführt.
Zwischen 2022 und 2024 gab Čolak über 100 Konzerte in Seniorenheimen in Wien – ein Engagement, das ihm besonders am Herzen liegt.
Er ist Preisträger des Internationalen Gesangswettbewerbs Kammeroper Schloss Rheinsberg der Jahre 2024 und 2025. Zudem ist er seit vier Jahren Stipendiat der Stiftung Home Suisse "Madeleine de Blaireville".
Im Jahr 2025 wurde Ejnar Čolak der Titel „Künstler des Jahres“ von der Gesellschaft Bosnischer Akademiker in Österreich verliehen.